Beitragserhöhung 2017
Bei rund 6 Millionen privat Krankenversicherten in Deutschland wurden zum 01.01.2017 wieder die Beiträge zu privaten Krankenversicherung erhöht. Im Einzelfall beliefen sich die Anpassung auf bis zu 30 Prozent. Die Gründe für die ständigen Beitragssteigerungen sind vielfältig. Schuld ist vor allem die derzeitige wirtschaftliche Lage: Aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt mussten einige Versicherer ihren bisherigen Rechnungszins absenken. Die geringen Einnahmen durch Kapitalzuwächse müssen dann über höhere Beiträge wieder ausgeglichen werden. Darüber hinaus steigt die Lebenserwartung: Die Deutschen werden älter und brauchen über einen längeren Zeitraum hinweg mehr medizinische Betreuung. Zum anderen werden die Leistungen aber auch immer teurer, das heißt, die Ausgaben für Behandlungen, Heilmittel und Medikamente steigen stetig. Die Versicherten bekommen zudem generell oftmals kostenintensivere Behandlungen verschrieben. Da die privaten Krankenversicherer im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen keine Leistungskürzungen vornehmen können, gehen diese zusätzlichen Ausgaben vollständig zu Lasten der Versicherten.
Allianz
Etwa 671.000 Menschen sind bei der Allianz privat krankenversichert. Die Allianz Gruppe strahlt durch ihre Größe und das große Produktportfolio Vertrauenswürdigkeit aus. Doch auch der riesige Konzern kann seinen Vollversicherten keine stabilen Krankenversicherungsbeiträge versprechen. Schon zum 1.1.2017 werden die Beiträge vieler Tarife weiter steigen.
AXA
Ab 2017 wird die AXA Krankenversicherung AG von vielen ihrer Kunden mehr Geld verlangen. Der Grund: zu niedrige Zinsen. Das Unternehmen hat kürzlich verkündet, dass der bisherige Rechnungszinssatz von 3,5 Prozent nicht mehr zu halten sei und daher die Beiträge anpassen werden müssten. Wie hoch die Steigerungen ausfallen, ist indes noch nicht bekannt.
Central
Die Central Krankenversicherung AG, die zur Generali Deutschland Holding gehört, ist mit knapp 1,8 Millionen Kunden der fünftgrößte private Krankenversicherer in Deutschland. Die Versicherten sind jedoch trotz der Größe des Unternehmens nicht vor Anpassungen gefeit. So kündigte eine Sprecherin der Central an, dass noch in diesem Jahr rund 420.000 Kunden von erneuten Beitragserhöhungen betroffen sein werden.
DKV
Der Jahreswechsel geht meist mit Beitragserhöhungen seitens der Versicherungen einher. So wird auch in die Deutsche Krankenversicherung AG (kurz: DKV) einigen ihrer Kunden gegen Ende des Jahres ein Schreiben über die neusten Beitragsanpassungen zuschicken. Das Tochterunternehmen der ERGO sah sich schon im letzten Jahr dazu gezwungen, die monatlichen Beiträge zu erhöhen. Die DKV führte für diese Erhöhung höhere Gesundheitskosten, die Ausweitung von Leistungen und die gestiegene Lebenserwartung der Deutschen als Grund an.
Fehlkalkulationen
Ein wesentlicher Grund für die Anpassungen sind aber vor allem die Fehlkalkulationen bei den Beitragsberechnungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und Neukunden zu werben, erweitern private Krankenversicherungen ihre Portfolios ständig um neue, günstige Tarife. Faktoren wie höhere Lebenserwartung und steigende Gesundheitsausgaben werden bei der Öffnung dieser Tarife nicht eingepreist. Der Grund: Die Einstiegsprämie für die Versicherten soll möglichst gering und damit attraktiv sein. Für die Versicherten hingegen wäre eine großzügigere Kalkulation sehr viel besser, denn überproportionale Beitragssteigerungen im Alter könnten so vermieden werden. Zwar muss jede Anpassung der bestehenden Tarife von einem unabhängigen Treuhänder abgesegnet werden und auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wird über die Erhöhungen informiert, es gibt jedoch keine staatliche Instanz, die die Kalkulation neuer Tarife überprüft, bevor diese auf den Markt gebracht werden.
"Private Versicherungsgesellschaften erweitern ihr Portfolio ständig um neue günstige Tarife."
Während sie neue Tarife auf den Markt bringen, schließen die Versicherer bestehende Tarife für Neuzugänge. Dies hat weitreichende Folgen, denn der geschlossene Tarif entmischt sich. Das bedeutet, dass die Versicherungsnehmer in dieser Tarifgemeinschaft älter werden und somit auch mehr Leistungen in Anspruch nehmen. Durch den Aufnahmestopp kommen keine neuen, jüngeren Versicherte ins Kollektiv, die diese Kosten ausgleichen könnten. Die Konsequenz: Der Tarif wird stetig teurer.
"Durch den Aufnahmestopp kommen keine neuen, jüngeren Versicherte ins Kollektiv (…)"
Grundsätzlich sind Kunden privater Gesellschaften rein rechtlich nicht so geschützt, wie Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Dennoch gibt es im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) Paragrafen, die den Versicherten bestimmte Rechte zusichern. Dazu gehört der Paragraf 204 VVG, der den Wechsel innerhalb der Gesellschaft ermöglicht – so sind Einsparungen von durchschnittlich 40 Prozent möglich. Die WIDGE.de GmbH hat sich darauf spezialisiert, Versicherte bei der Umstellung in günstigere Tarife zu unterstützen. Die Vorteile: Die Altersrückstellungen werden vollständig angerechnet und ein Wechsel ist trotz schwerer Vorerkrankungen jederzeit möglich. Versicherte, die über 55 Jahre alt sind, sparen bei gleichem Leistungsniveau durchschnittlich 270 Euro. Eine Tarifüberprüfung bei der WIDGE.de GmbH ist kostenlos und unverbindlich.