Untersuchung: Mehr Heilmittel für privat Versicherte

08.01.2015 - Die privaten Krankenversicherer geben für ihre Kunden zweieinhalb Mal mehr Geld für Heilmittel aus als die gesetzlichen Krankenkassen. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) hervor. Demnach haben die privaten Krankenversicherungen im Jahr 2013 rund 1,6 Milliarden Euro für die medizinischen Dienstleistungen ausgegeben.


Untersuchung: Mehr Heilmittel für privat Versicherte

Vergleich von PKV und GKV

Privat versicherte Patienten erhalten deutlich mehr Heilmittel als gesetzlich Versicherte. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „Die Heilmittelversorgung der PKV- und GKV-Versicherten im Vergleich“, die vom Wissenschaftlichen Institut der Privaten Krankenversicherung (WIP) durchgeführt wurde. Die Zahlen zu den gesetzlichen Kassen stammen aus der Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) des Jahres 2013. Als Berechnungsgrundlage für die Ausgaben der privaten Krankenversicherungen wurde die sogenannte Kopfschadenstatistik des PKV-Verbands gewählt. Kopfschäden sind die im Beobachtungszeitraum auf einen Versicherten entfallenden durchschnittlichen Versicherungsleistungen, die für jeden Tarif in Abhängigkeit vom Geschlecht und Alter des Versicherten ermittelt werden.

Deutlich höhere Ausgaben bei PKV

Für den Vergleich der Zahlen wurden auch Beihilfetarife, Selbstbehalte und Zuzahlungen berücksichtigt. „Somit sind PKV- und GKV-Werte miteinander vergleichbar, da ihnen jeweils der Brutto-Rechnungsbetrag zugrunde liegt und sowohl die Zuzahlungen der GKV-Versicherten als auch die Selbstbehalte der PKV-Versicherten enthalten sind“, erklärt Verena Finkenstädter, die Autorin der Studie. Insgesamt belaufen sich die Heilmittelausgaben der PKV im Jahr 2013 auf rund 1,6 Milliarden Euro, während die Kosten der GKV laut der BMG-Statistik inklusive Zuzahlungen bei 5,56 Millionen liegen.

Kosten für Heilmittel steigen im Alter

Eine weitere Erkenntnis der Analyse ist die Abhängigkeit der Heilmittelausgaben vom Alter und Geschlecht der Versicherten. „Sowohl bei Männern als auch bei Frauen steigen die Heilmittelausgaben mit zunehmendem Alter“, fasst Verena Finkenstädt das Ergebnis zusammen. So ist bei Männern ab dem 40. Lebensjahr ein deutlicher Anstieg zu erkennen, bei Frauen erfolgt dieser bereits etwas früher. Im Vergleich von PKV und GKV zeigt sich laut der Studie außerdem, dass „die Ausgaben pro Versicherten in der PKV in allen Altersgruppen deutlich über den GKV-Werten liegen. Mit zunehmendem Alter wird die Differenz zwischen PKV und GKV immer größer.“


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