Studie: Nur jeder Zweite vertraut Empfehlung des Arztes

08.09.2016 - Nur jeder zweite Deutsche vertraut beim Kauf von Arzneimitteln und medizinischen Produkten seinem Arzt – das geht aus einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatung PwC hervor. Demnach orientiert sich die Hälfte der Patienten an zusätzlichen Entscheidungshilfen wie Testberichten oder persönlichen Empfehlungen.


Studie: Nur jeder Zweite vertraut Empfehlung des Arztes

Patienten informieren sich zusätzlich

Die meisten Patienten gehen beim Kauf von medizinischen Produkten anders vor als von Fachleuten bislang angenommen. So zeigt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatung PwC, dass nur rund die Hälfte der Bundesbürger dem Urteil ihres Arztes „voll und ganz“ vertraut. Von den 1.000 Befragten gaben 32 Prozent an, dass sie sich zusätzlich an Testberichten oder Qualitätstests orientieren würden. Weitere 27 Prozent erkundigen sich bei Freunden und Verwandten nach persönlichen Empfehlungen und Ratschlägen.

Beratung durch Fachkraft oft zweitrangig

Auch beim Kauf von nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in der Apotheke entscheiden sich nur 25 Prozent der Patienten allein aufgrund der Beratung des Pharmazeuten für oder gegen das Produkt. Rund 22 Prozent informieren sich bereits im Vorfeld und kaufen dann auch genau dieses Produkt. 46 Prozent der Umfrageteilnehmer informieren sich zwar vorab, sie lassen sich aber dennoch vom Apotheker beraten und treffen dann erst eine Kaufentscheidung. „Unsere Umfrage zeigt, dass Patienten versuchen, Qualitätsmerkmale von Medikamenten und medizinischen Geräten über indirekte Aspekte abzuleiten. Der Rat von Ärzten und Apothekern spielt dabei zwar eine Rolle, aber eben nicht die einzige“, erklärt Michael Burkhart, Leiter Healthcare & Pharma bei PwC in Deutschland.

Preis beeinflusst Kaufentscheidung

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass 58 Prozent der Patienten im Zweifel zu einem Produkt der mittleren Preisklasse greifen, weil sie in diesem Segment das beste Preis-Leistungs-Verhältnis vermuten. Während sich sieben Prozent der Befragten für das teuerste Medikament oder Gerät entscheiden, da ein hoher Preis für sie für ein qualitativ hochwertiges Produkt steht, wählt rund ein Drittel das günstigste Angebot. Laut Burkhart fürchtet die große Mehrheit, dass ein niedriger Preis mit qualitativen Nachteilen einhergeht.


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