Studie: Fehlzeiten abhängig von Beruf

02.04.2015 - Die Ursache von krankheitsbedingten Fehlzeiten ist erheblich vom Berufszweig abhängig – dies zeigt eine aktuelle Auswertung der Arbeitsunfähigkeitsdaten durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO). Insgesamt ist in 2014 im Vergleich zum Vorjahr der Krankenstand fast gleich geblieben.


Studie: Fehlzeiten abhängig von Beruf

Krankenstand unverändert zu 2013

Im Jahr 2014 ist jeder Beschäftigte in Deutschland seinem Arbeitsplatz im Durchschnitt 18,9 Tage aufgrund von Krankheit ferngeblieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Krankenstand damit nur um 0,1 Prozentpunkte angestiegen. Insgesamt zeigt die Analyse aber auch, dass die Gründe für die Höhe der Fehlzeiten vor allem in den berufsspezifischen Anforderungsprofilen liegen.

Psychische Erkrankungen nehmen wieder zu

Die meisten Fehltage haben Beschäftigte in den Bereichen Ver- und Entsorgung. Hierbei handelt es sich um Berufsgruppen wie Müllwerker oder Rohrleitungsbauer, die einer starken körperlichen Belastung ausgesetzt sind und häufig Arbeitsunfälle haben. In Berufen mit Dienstleistungsorientierung sind vor allem psychische Erkrankungen der Grund für die Fehlzeiten. So gehen Krankschreibungen von Menschen, die beispielsweise in Callcentern oder aber auch in der Altenpflege arbeiten, zu 19 Prozent auf psychische Erkrankungen zurück. „Solche Ergebnisse machen deutlich, welchen spezifischen Krankheitsrisiken die Beschäftigten mit ihren jeweiligen beruflichen Situationen ausgesetzt sind. Präventionsangebote sollen somit immer auf die jeweilige Berufsgruppe bezogen werden, um erfolgreich sein zu können“, erklärte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.

Bildung als Einflussfaktor

Die wenigsten Fehlzeiten mit 3,9 Tagen gab es in Berufen der Hochschullehre und –forschung. Auch Ärzte und Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung wiesen unterdurchschnittlich wenig Fehltage auf. „Bildung scheint ein wesentlicher Einflussfaktor für die Gesundheit zu sein. Besser gebildete Beschäftigte verhalten sich in der Regel gesundheitsbewusster. Zudem werden ihnen größere Handlungsspielräume und Gestaltungsmöglichkeiten bei ihrer beruflichen Tätigkeit eingeräumt. Verschiedenen Studien zufolge besteht hier ein Zusammenhang mit dem Gesundheitszustand“, erläutert Schröder weiter. Generell macht die Studie deutlich, dass zielgruppenspezifische Gesundheitsförderungsprogramme erforderlich sind.


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