Studie: Deutliches Einsparpotenzial bei Medikamenten

26.08.2014 - In Deutschland werden immer häufiger teure Medikamente verschrieben. Der Betrag, der dadurch jedes Jahr zu viel ausgegeben wird, beläuft sich auf rund zwei Milliarden Euro - dies geht aus einem aktuellen Bericht des Bremer Zentrums für Sozialpolitik hervor. Ein Zusatznutzen für die Patienten besteht demnach nicht.


Studie: Deutliches Einsparpotenzial bei Medikamenten

Zu hohe Kosten für Medikamente

In dem aktuellen Bestandsmarktreport des Bremer Zentrums für Sozialpolitik wurde in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse untersucht, welche Unterschiede hinsichtlich Nutzen und Kosten zwischen Medikamenten und den entsprechenden Generika bestehen. Das Ergebnis: Patentgeschützte Medikamente haben oft keinen Zusatznutzen für die Patienten. Dennoch verschreiben viele Ärzte anstelle von Generika die deutlich teureren Medikamente.

Einsparpotenzial von zwei Milliarden Euro

Diese Entwicklung bestätigt auch Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik an der Universität Bremen: „Es wird häufig das teurere und speziellere Arzneimittel eingesetzt, ohne dass das notwendig wäre.“ Insgesamt könnten die Krankenversicherungen laut der Studie rund zwei Milliarden Euro jährlich einsparen, wenn Ärzte die günstigeren Varianten verschreiben würden. In den letzten sechs Monaten waren die Kosten für Medikamente im Vergleich zu Vorjahr um mehr als acht Prozent gestiegen.

Ärzte sollen aufgeklärt werden

Ziel der Studie ist es, die Ärzte aufzuklären und sie dazu zu bewegen, mehr Generika zu verschreiben, um die Ausgaben für Arzneimittel zu senken. Laut Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, sind bei vielen Ärzten Vertreter der Medikamentenhersteller die Hauptinformationsquelle. Demzufolge würden die Ärzte vor allem über die Eigenschaften des neuen und teureren Medikaments aufgeklärt. Über die Generika werden die Ärzte bislang nur unzureichend informiert.


Zur News-Übersicht