Steigende Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen

13.12.2012 - Nach Zahlen des BKK-Gesundheitsreportes hat sich der Krankenstand 2011 im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Ursache dafür ist die zunehmende Anzahl psychischer Erkrankungen bei Arbeitnehmern. Auch in diesem Jahr rechnen Experten mit einer weiteren Zunahme der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen aufgrund von Burn-out, Angstzuständen und Depressionen: Allein in den ersten drei Quartalen 2012 ist die Fehlquote erneut um zehn Prozent gestiegen.


Steigende Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen

Erhöhter Krankenstand

Die Zahl der Fehltage im Jahr 2011 hat aufgrund psychischer Erkrankungen zugenommen. Dies geht aus dem Gesundheitsreport der BKK hervor. Für diese Erhebung wurden die ärztlichen Diagnosen von 4,8 Millionen beruftsätigen Kassenmitgliedern ermittelt und ausgewertet. Arbeitnehmer haben sich demnach im vergangenen Jahr wegen Burn-out und anderen seelischen Leiden einen Tag mehr arbeitsunfähig gemeldet als noch 2010. Damit liegt die Fehlquote bei durschnittlich 16,3 Arbeitsunfähigkeitstagen (AU) pro Arbeitnehmer. Auch in diesem Jahr rechnet die BKK mit einer weiteren Erhöhung der krankheitsbedingten Fehlzeiten.

Burn-out ist dritthäufigste Krankmeldung

Fast 13 Prozent aller Krankentage entfallen laut dem BKK-Gesundheitsreport mittlerweile auf psychische Störungen. Damit bilden Sie nach Muskel- und Skeletterkrankungen sowie Atemwegserkrankungen die dritthäufigste Ursache für krankheitsbedingtes Fehlen am Arbeitsplatz. Auffällig ist die rapide Zunahme psychisch bedingter Leiden in den vergangenen Jahren: 2009 überstieg ihr Anteil an den Arbeitsunfähigkeitsfällen erstmals die Zehn-Prozent-Marke, 2010 lag dieser schon bei zwölf Prozent. Noch vor 35 Jahren spielten solche Erkrankungen kaum eine Rolle in den
Gesundheitsstatistiken: 1976 betrug ihr Anteil gerade einmal zwei Prozent.

Burn-out ist keine Krankheit

Die am häufigsten diagnostizierten psychischen Erkrankungen sind Angstzustände, Depressionen und Burn-out. Dieser Zustand permanenter, emotionaler Erschöpfung wird von Ärzten in der Diagnosesystematik ICD-10 jedoch nach wie vor nur als Einflussfaktor, nicht aber als eigenständige Krankheit klassifiziert. Dabei verursachen psychische Erkrankungen mittlerweile Fehlzeiten von rund 37 Tagen. Zudem werden sie dreimal so lange medizinisch behandelt wie andere Krankheitsfälle.


Zur News-Übersicht