Report: Gute Versorgungsqualität in Kliniken

09.09.2014 - Die Qualität der Versorgung in deutschen Krankenhäusern ist auf einem guten Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt das Göttinger Aqua-Institut, welches im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) den Qualitätsreport 2013 erstellt hat. Zwar gebe es auch kleinere Ausreißer, das Qualitätsniveau sei jedoch weiterhin stabil.


Kaum Veränderungen zum Vorjahr

Das Göttinger Aqua-Institut wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) damit beauftragt, die Qualität deutscher Kliniken zu untersuchen. Für die Studie wurden etwa 3,2 Millionen Datensätze aus 1.557 Krankenhäusern analysiert und aufbereitet. Insgesamt sind 30 Leistungsbereiche durchleuchtet worden. Kürzlich stellte die Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse in Form des Qualitätsreports 2013 vor. "Die Qualität ist gut und auf einem hohen Niveau", resümiert Professor Joachim Szecsenyi, Geschäftsführer des Aqua-Instituts. Kaum Veränderungen zum Vorjahr gab es etwa bei der Qualität der Behandlungen. So seien 85,9 Prozent der 403 Indikatoren, die eine Tendenzaussage zuließen, unverändert geblieben, sagte die beim GBA für Qualitätssicherung zuständige Dr. Regina Klakow-Franck. Sie fügte noch hinzu, dass etwa 9,9 Prozent der Indikatoren sogar Verbesserungen aufweisen würden.

Problem: Herzschrittmacher

Es gibt jedoch auch Problembereiche: So zeigt der Qualitätsreport auf, dass etwa bei der Auswechslung von Herzschrittmachern und der Implantation sowie Revision von Defibrillatoren noch Verbesserungspotenzial besteht. Nach Ansicht der Studienautoren sind nämlich zu häufig Revisionseingriffe vonnöten. So etwas sei als Hinweis auf Mängel bei vorhergehenden Operationen zu werten. So kam es im Untersuchungszeitraum in 18,3 Prozent der Krankenhäuser zu Komplikationen. Als "qualitativ auffällig" wurden davon sogar 64 Krankenhäuser klassifiziert. Laut der Bundesfachgruppe sind auch bei mammachirurgischen Eingriffen, also Korrekturen an der Brust, noch höhere Standards möglich. So zeigt die Untersuchung auf, dass Patientinnen teils unnötigerweise die Lymphknoten unter den Achseln entfernt wurden. Als Grund sehen die Autoren die häufig nicht leitliniengerechte Versorgung in den Kliniken. Hier gelten 145 Krankenhäuser als rechnerisch auffällig.

Mängel in der Pflege

Mängel bei der Qualität gibt es laut Studie auch bei der Pflege von Patienten. Demnach litten im Jahr 2012 fast 2.500 Patienten an schwerem Dekubitus. Dieser kann jedoch durch gezielte Prophylaxe verhindert werden. Um klären zu können, warum es zu diesen Fällen kam, hat nun die Bundesfachgruppe die Länder dazu aufgefordert, die Untersuchung zu übernehmen.


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