PKV-Studie: Kosten für Arzneimittel steigen

12.03.2015 - Im Jahr 2013 sind die Kosten für Arzneimittel-Verordnungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) erneut gestiegen – dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV. Der Grund: Privatpatienten erhalten häufiger Zugang zu innovativen und teureren Medikamenten, da die Ärzte diese freier verordnen können.


PKV-Studie: Kosten für Arzneimittel steigen

Hohe Ausgaben bei der PKV

Laut der aktuellen Studie „Arzneimittelversorgung der Privatversicherten 2013“ des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversicherung (WIP) sind die Arzneimittelausgaben der PKV im Jahr 2013 deutlich gestiegen. Die Kosten beliefen sich demnach insgesamt auf rund 2,59 Milliarden Euro und waren damit um 130 Millionen Euro höher als noch im Jahr zuvor. Dies entspricht einem Anstieg von 5,3 Prozent. Insgesamt stiegen die Ausgaben pro Privatversichertem der Untersuchung zufolge um 6,1 Prozent, während sich die Kosten für Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) um 2,8 Prozent erhöht haben. Laut Studienautor Dr. Frank Wild vom WIP sind das in der PKV die höchsten Zuwächse seit 2008, in der GKV seit 2009.

Unterschiede in Verordnungspraxis

Ein Grund für die Kostendiskrepanz zwischen der PKV und der GKV liegt nach Meinung des WIP darin, dass in einigen Bereichen Unterschiede in der Verordnungspraxis bestehen. So erhalten Privatversicherte deutlich mehr neuere und teurere Arzneimittel im Vergleich zu Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung. Ursache hierfür sind laut WIP „die umfassenden Steuerungsinstrumente, die der Arzt bei Verschreibungen für GKV-Versicherte zu beachten hat. Diese Regularien gelten auch bei Medikamenten mit nachgewiesenem Zusatznutzen und führen vor allem bei teuren Medikamenten zu einer zurückhaltenden Verordnungspraxis gegenüber GKV-Versicherten.“

Widerspruch von Seiten der GKV

Der GKV-Spitzenverband hingegen kritisiert die Aussage der PKV. „Da konstruiert die PKV durch Zahlenspielereien einen Vorteil, der gar keiner ist – denn die schlichte Häufigkeit der Verordnung neuerer Arzneimittel sagt nichts darüber aus, wie sinnvoll deren Verordnung im konkreten Fall auch tatsächlich ist“, sagt Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes. „Wir vertrauen darauf, dass Ärzte die Medikamente verordnen, die medizinisch sinnvoll sind und sich nicht von dem Etikett ‚Innovation‘ blenden lassen.“


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