PKV-Abschlusskosten differieren stark

18.02.2013 - Laut einer aktuellen Studie gab es bei den Abschlussaufwendungen der privaten Krankenversicherer im Jahr 2011 deutliche Unterschiede. Knapp vier von zehn Gesellschaften hatten mehr als zehn Prozent für die Neukundengewinnung ausgegeben, andere hingegen deutlich weniger. Ein ähnlich zweigeteiltes Bild zeige sich auch bei den erwirtschafteten Überschüssen und den Mitgliederzahlen. Ein Problem für alle Versicherer stelle das sich stetig verschlechternde Zinsumfeld dar.


PKV-Abschlusskosten differieren stark

Deutliche Unterschiede erkennbar

Einer Analyse des PKV-Experten Arno Surminski zufolge gab es bei den Abschlusskosten der privaten Krankenversicherer im Geschäftsjahr 2011 deutliche Unterschiede. Während knapp vier von zehn Gesellschaften deutlich mehr als zehn Prozent für Provisionen und Maklercoutagen aufgewendet haben, gaben andere deutlich weniger für die Neukundengewinnung aus. Insgesamt beliefen sich die Abschlusskosten der 34 im Rahmen der Erhebung untersuchten Gesellschaften auf durchschnittlich rund acht Prozent der verdienten Bruttobeiträge. Besonders geringe Ausgaben wurden bei Debeka (4,2 Prozent), Huk-Coburg (3,5 Prozent) und LKH (1,9 Prozent) verzeichnet. Besonders hohe zweistellige Abschlusskosten konnten hingegen Ergo Direkt (26,6 Prozent) und HanseMerkur (20,2 Prozent) aufweisen. Ähnliche Kostensätze hatten die Mecklenburgische Versicherungsgruppe (18,3 Prozent), der Deutsche Ring (16,9 Prozent) und die R+V Versicherung (15,8 Prozent).

324  Millionen Euro Gewinn

Ein zweigeteiltes Bild zeigt sich auch bei den Überschüssen sowie den Mitgliederzahlen der Versicherungsgesellschaften. Alle 48 privaten Krankenversicherer zusammen haben 2011 einen Jahresüberschuss in Höhe von 324,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Rund ein Drittel der Versicherer konnte dabei Gewinne in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro erzielen. Insgesamt 20 der 48 privaten Versicherer wiesen hingegen ein Plus von weniger als einer Million Euro aus. Große Unterschiede gab es laut der Analyse auch bei der Anzahl der Versicherten. Über die Hälfte der Gesellschaften hatte weniger als 500.000 Mitglieder. Nur 13 der 48 Versicherer hatten mehr als eine Million Kunden im Bestand. Insgesamt waren 2011 rund 36 Millionen Menschen privat versichert. 2007 zählte die PKV noch 31,4 Millionen Versicherte insgesamt.

PKV leidet unter niedrigen Zinsen

Ein Problem, das die gesamte Branche zur Zeit betrifft, seien laut des Bundesministeriums der Finanzen die niedrigen Zinsen. Seit 2010 ist die Zahl der privaten Versicherer mit einer Nettoverzinsung von mehr als vier Prozent dramatisch zurückgegangen. Waren es 2010 noch 25 Gesellschaften, die eine solche Nettoverzinsung aufweisen konnten, so waren es im Jahr 2011 nur noch acht. Bei einigen Anbietern betrug der Zinssatz sogar weniger als 3,5 Prozent.


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