Gesundheitsreport: Frauen sind häufiger krank als Männer
24.03.2016 - Frauen erkranken zwar häufiger als Männer, sie gehen aber auch öfter krank zur Arbeit – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Damit wurden erstmals umfassend die Geschlechterunterschiede bei krankheitsbedingten Ausfalltagen sowie die jeweiligen Ursachen analysiert.
Frauen fehlen öfter
Der Untersuchungsschwerpunkt des aktuellen DAK-Gesundheitsreports ist der Zusammenhang zwischen Arbeitsunfähigkeit und Geschlecht. Das Ergebnis: Es gibt einen geschlechterdifferenten Umgang mit Arbeitsunfähigkeit. So waren 54 Prozent der Frauen im Jahr 2015 mindestens einmal krankgeschrieben, bei den Männern waren es 47,5 Prozent. „Sie sind häufiger, aber nicht länger krankgeschrieben“, erklärte Studienautor Hans-Dieter Nolting vom Berliner IGES-Institut. Mit 12,2 Tagen blieben Männer durchschnittlich zwei Prozent länger als Frauen dem Arbeitsplatz fern. Der Analyse zufolge gehen Frauen gleichzeitig häufiger krank zur Arbeit als Männer. Mehr als zwei Drittel der befragten Frauen sind 2015 trotz Erkrankung bei der Arbeit erschienen; bei den Männern waren es 60 Prozent.
Krankenstand erreicht Höchstwert
Insgesamt stieg der allgemeine Krankenstand im vergangenen Jahr auf den höchsten Wert seit 16 Jahren: Laut der Untersuchung der DAK-Gesundheit waren in 2015 jeden Tag 4,1 Prozent aller Erwerbstätigen arbeitsunfähig. Die Ursachen für die Krankschreibungen sind bei Männern vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, während Frauen am häufigsten aufgrund von psychischen Erkrankungen ausfallen. Ein weiterer entscheidender Unterschied liegt darin, dass bei Frauen Krebserkrankungen oftmals schon im erwerbsfähigen Alter auftreten – Männer sind davon in vielen Fällen erst im Rentenalter betroffen. Aber auch aufgrund von Komplikationen während der Schwangerschaft sind Frauen häufiger arbeitsunfähig. „Unser Report zeigt, dass der viel zitierte kleine Unterschied zwischen Frauen und Männern viel größer ist als gedacht“, fasst Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, das Ergebnis zusammen. Für den Report analysierten die Autoren neben den Daten zur Arbeitsunfähigkeit auch die ambulanten Behandlungs- und Arzneimittelverordnungsdaten von rund 2,7 Millionen Versicherten. Darüber hinaus wurden mehr als 5.000 Erwerbstätige zu aktuellen Einstellungen und Praktiken bei der Krankmeldung befragt.
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