Gesundheit: Versicherer planen Tarife mit Fitnesstrackern

25.08.2016 - Die Krankenkasse TK erwägt, die Nutzung von Fitnessarmbändern in ihr Bonusprogramm zu integrieren – das geht aus einer aktuellen Meldung des Unternehmens hervor. Menschen, die ein besonders gesundes Leben führen, würden dann von Rabatten und Belohnungen profitieren. Kritiker befürchten die Aufweichung des Solidaritätsprinzips in der Krankenversicherung.


Gesundheit: Versicherer planen Tarife mit Fitnesstrackern

Rabatte für gesundheitsbewusstes Verhalten

Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) könnten zukünftig für ein besonders gesundheitsbewusstes Verhalten belohnt werden – laut einer aktuellen Meldung denkt das Unternehmen darüber nach, sogenannte Pay-as-you-live-Tarife einzuführen. Über Fitnesstracker wird dann der Lebenswandel der versicherten Person überprüft. Wer regelmäßig Sport macht und sich gesund ernährt, erhält Bonuspunkte und kann von Rabattangeboten oder anderen Belohnungen profitieren. „Unsere aktuelle Bewegungsstudie zeigt, dass jeder siebte Erwachsene in Deutschland einen Fitnesstracker nutzt“, erklärt TK-Chef Jens Baas. Er könne sich daher durchaus vorstellen, dass in Zukunft auch Fitnessarmbänder im Bonusprogramm der TK eine Rolle spielen. Auch andere Kassen erwägen diesen Schritt. Die private Krankenversicherung (PKV) bietet bereits einen Pay-as-you-live-Tarif an – so hat die Generali in diesem Jahr den Tarif „Vitality“ eingeführt.

Solidaritätsprinzip gefährdet

Derartige Gesundheitstarife sind jedoch umstritten. Kritiker bemängeln beispielsweise, dass diese datenschutzrechtlich bedenklich seien, da Konzerne sehr viele Daten über den Versicherten erhalten würden. Schließlich könnte man nicht nur erheben, wie viel Sport die betreffende Person betreibt, auch den Kalorienverbrauch, den Schlaf und viele weitere Parameter lassen sich mit Fitnesstrackern auslesen. Darüber hinaus befürchten die Kritiker eine Aufweichung des Solidaritätsprinzips. So erklärte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Maria Klein-Schmeink, dass Beitragsermäßigungen durch die Hintertür für junge und fitte zulasten älterer oder chronisch kranker Versicherter zutiefst unsolidarisch seien.


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