Digitalisierung: Krankenversicherte sind skeptisch
14.04.2016 - Fast die Hälfte der Deutschen steht einer Digitalisierung im Gesundheitswesen skeptisch gegenüber. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsfirma PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Demnach befürchten die befragten Krankenversicherten einen Missbrauch ihrer Daten.
Kritik an zunehmender Digitalisierung
Laut der aktuellen Befragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC fehlt fast jedem zweiten Deutschen das Vertrauen, dass persönliche Daten, die digital übermittelt und gespeichert werden, sicher sind und nicht in falsche Hände geraten. Demnach stehen rund 47 Prozent der privat Krankenversicherten und 43 Prozent der gesetzlich Versicherten der Digitalisierung skeptisch gegenüber. Im Rahmen des Healthcare-Barometers des Unternehmens werden jährlich über 1.000 Bundesbürger zu Themen aus dem Gesundheitswesen befragt.
Zweifel trotz E-Health-Gesetz
Auch das geplante E-Health-Gesetz ändert an der Skepsis der Krankenversicherten nichts. Das Gesetz soll die Nutzung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien vorantreiben und entsprechende rechtliche Rahmen festschreiben, um eine bessere Versorgung im Gesundheitswesen zu gewährleisten. Laut Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) soll dabei der Patientennutzen und der Datenschutz im Vordergrund stehen. Nur rund 22 Prozent der gesetzlichen Krankenversicherten und 14 Prozent der privat Versicherten begrüßen das Gesetz ohne Einschränkungen.
Leichtere Kommunikation wird ermöglicht
Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei PwC, sieht die Vorteile darin, dass die digitale Übertragung von Unterlagen „die Kommunikation zwischen den Versicherten, Hausarzt, Facharzt und Krankenhaus deutlich erleichtern und Patienten viele Wege ersparen“ würde. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Minicomputer wie Smartwatches oder Geräte zur Überwachung von Herzfrequenz und Blutdruck, die ebenfalls Daten sammeln und übertragen, immer beliebter werden, zeigten sich die Studienautoren von dem Ergebnis überrascht.
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