Debeka gründet neue Marke

Ziel: DKV überholen

Die Debeka Krankenversicherung ist mit etwa 2,2 Millionen Vollversicherten der größte Anbieter für private Krankenversicherungen in Deutschland. Bei den Beitragseinnahmen lag man jedoch 2011 mit fast 4,9 Milliarden Euro nur hinter der DKV. Diese fusionierte im letzten Jahr mit der Victoria Krankenversicherung.
Mit den Expansionsplänen will man jetzt die DKV überholen. "Ich gehe fest davon aus, dass wir die DKV im Jahr 2012 wieder vom Spitzenplatz verdrängen und damit auch nach Beitragseinnahmen wieder die größte private Krankenversicherung in Deutschland sind", sagte Vorstandsvorsitzender Uwe Laue der Ärztezeitung.

Umstrukturierungsmaßnahmen

Der erste Schritt: die Neugründung einer Marke. Die Debeka proGesundheit soll speziell Versorgeprogramme für Versicherte mit psychischen Problemen und Herzerkrankungen fördern. Aber auch im Segment der gesetzlichen Krankenversicherung soll sich laut Laue einiges tun. Bisher wurde diesem Bereich nämlich nur wenig Beachtung geschenkt. Dabei bietet die Unternehmensgruppe nicht nur Zusatz- sondern auch Vollversicherungen an, die jeder sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer bei der Debeka Betriebskrankenkasse abschließen kann. Ab jetzt solle verstärktes Engagement gezeigt werden. Wie Laue gegenüber der Ärztezeitung erklärte, sollen im Bereich Gesundheitsmanagement spezielle Angebote für bestimmte Patientengruppen geschaffen werden. Wie bei den Privatversicherten bestehe auch bei den Versicherten der GKV ein besonderer Beratungsbedarf, auf den sich die Debeka gezielt einstellen wolle. Durch die Ausweitung entsprechender Informations- und Beratungsangebote auf versicherungspflichtige Arbeitnehmer sieht man die Möglichkeit, die Marktposition zu verbessern und eventuell Marktanteile von Mitbewerbern zu übernehmen. Hierbei komme der Debeka die jahrzehntelange Erfahrung in der Beratung ihrer privatversicherten Mitglieder zugute.

Organisation verbessern

Auch in organisatorischen Dingen wird es auf vielen Gebieten Änderungen geben. Während früher ein großer Anteil von Kunden über nebenberufliche Vertrauensleute in Verwaltungen und Behörden geworben werden konnten, ist heute - aufgrund veränderter Anforderungen des Gesetzgebers - eine höhere Qualifikation der Mitarbeiter erforderlich. Durch die Ansiedlung von GKV und PKV innerhalb der Unternehmensgruppe Debeka ist auch gerade im Bereich der Beratung und Prävention zukünftig noch eine stärkere Vernetzung der Informationsangebote nötig. Mit diesen Maßnahmen wolle man sich im Wettbewerb positiv von anderen Anbietern abheben, sagte Laue.