Arztreport: Millionen Menschen von chronischen Schmerzen betroffen

25.02.2016 - Die Zahl der Menschen in Deutschland, die an chronischen Schmerzen leiden, steigt seit Jahren kontinuierlich – das geht aus dem aktuellen „Arztreport 2016“ der Krankenkasse Barmer GEK hervor. Demnach sind derzeit rund 3,25 Millionen Menschen betroffen. Gleichzeitig fehlen die entsprechenden Mediziner für eine flächendeckende Versorgung.


Arztreport: Millionen Menschen von chronischen Schmerzen betroffen

Frauen erhalten häufiger Schmerzdiagnose

Seit 2005 steigt die Zahl der Menschen, die an chronischen Schmerzen leiden, immer weiter an – insgesamt gibt es etwa 3,25 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt der „Arztreport 2016“ der Barmer GEK. Damit hat sich die Zahl der diagnostizierten Fälle seit 2005 von 1,6 Prozent auf vier Prozent im Jahr 2014 mehr als verdoppelt. Am häufigsten sind laut der Studie Frauen betroffen: Während 2014 bei etwa 14,8 Millionen Männern eine Schmerzdiagnose gestellt wurde, erfolgte diese bei 22,6 Millionen Frauen. Für die Untersuchung wertete das AQUA-Institut aus Göttingen die Daten von rund acht Millionen Versicherten aus und rechnete das Ergebnis auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands hoch.

Bessere Vernetzung gefordert

Angesichts dieses Ergebnisses fordert die Krankenkasse Maßnahmen: „Die Bekämpfung des chronischen Schmerzes muss zu einem nationalen Gesundheitsziel erklärt werden“, sagt Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. So soll der Hausarzt künftig eine wichtige Funktion erfüllen, denn er kann einschätzen, welche Therapieschritte zu welchem Zeitpunkt notwendig sind. Außerdem müsse es laut dem Report eine durchgängige Versorgungkette geben, um durch interdisziplinäre Zusammenarbeit möglichst oft die Chronifizierung von Schmerzen zu verhindern. Auch nach Angaben der Fachorganisation Deutsche Schmerzliga fehlt es oftmals an der Vernetzung zwischen den medizinischen Fachgebieten. Vielen Patienten ist zudem nicht bewusst, dass es Ärzte gibt, die eine spezielle schmerzmedizinische Ausbildung haben. Die Zahl der Mediziner mit schmerztherapeutischer Zusatzqualifikation ist von 2009 bis 2014 um 15 Prozent gestiegen.


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