AOK-Report: Arzneikosten steigen auf Rekordniveau

29.09.2016 - Die Ausgaben für Medikamente haben im Jahr 2015 einen neuen Höchststand erreicht – das geht aus dem aktuellen Arzneiverordnungs-Report der AOK hervor. Demnach sind die Kosten von 2014 auf 2015 um 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Die größten Preistreiber sind patentgeschützte Medikamente.


AOK-Report: Arzneikosten steigen auf Rekordniveau

Deutlicher Kostenanstieg

Trotz diverser Preisbremsen steigen die Kosten für Medikamente seit Jahren stetig an – der kürzlich veröffentlichte Arzneiverordnungs-Report 2016, der im Auftrag des AOK-Bundesverbands erstellt wurde, bestätigt diese Entwicklung nun erneut. Laut den Gesundheitsexperten erreichten die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2015 ein neues Rekordniveau von 36,9 Milliarden Euro. Innerhalb von nur zwei Jahren sind die Kosten damit um 4,8 Milliarden Euro gestiegen.

Patentgeschützte Arzneien zu teuer

Als Grund für diese Entwicklung sehen die Autoren des Reports nach wie vor hauptsächlich den patentgeschützten Arzneimittelmarkt. Seit 2006 ist der Preis je Verordnung eines Patentmedikaments von durchschnittlich 132 Euro auf 369 Euro im Jahr 2015 angestiegen – ein Zuwachs von rund 180 Prozent. Zum Vergleich: Der Preis von generikafähigen Arzneimittel ist im selben Zeitraum mit 27 bis 30 Euro nahezu gleichgeblieben. Durch das Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) im Jahr 2011 konnten zwar bislang rund 925 Millionen Euro eingespart werden, doch diese Summe hätte laut dem Herausgeber des Arzneiverordnungs-Reports Prof. Dr. Ulrich Schwabe noch deutlich höher ausfallen können, „wenn das AMNOG nicht an vielen Stellen aufgeweicht worden wäre, zum Beispiel bei der Bestandsmarktbewertung.“


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