Ärztemangel: Förderprogramm nicht ausreichend

07.10.2014 - Die Zahl der Hausärzte wird in den nächsten Jahren weiter sinken - trotz eines groß angelegten Förderprogrammes, das 2009 gestartet ist. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Versorgungsatlas. Die aktuellen Entwicklungen reichen demnach nicht aus, um den Bedarf an Allgemeinmedizinern in den kommenden Jahren zu decken.


Zahl der Hausärzte rückläufig

Immer weniger Nachwuchsmediziner möchten als Hausarzt arbeiten - um dieser Tendenz entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2009 ein Förderprogramm ins Leben gerufen. Entwickelt wurde dieses von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem Spitzenverband der Krankenkassen und der Deutschen Krankenhausgesellschaft in Abstimmung mit der Bundesärztekammer und dem Verband der Privaten Krankenversicherungen. Laut einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern des Versorgungsatlas haben die Bemühungen jedoch noch keine ausreichenden Ergebnisse gebracht. Das Ziel des Programms war die finanzielle Förderung von mindestens 5.000 Weiterbildungsstellen jährlich für Allgemeinmediziner. Zudem gab es weitere, regionale Initiativen einzelner Bundesländer.

Ersatzbedarf wird nicht gedeckt

Laut der Studie nahm die Zahl der im Förderprogramm weitergebildeten Fachärzte für Allgemeinmedizin in den Jahren 2010 bis 2012 zwar um knapp 20 Prozent zu, dennoch wurde die im Förderprogramm vereinbarte Zahl bei Weitem nicht erreicht. Die meisten Nachwuchsärzte im Bereich der Allgemeinmediziner wurden in dem entsprechenden Zeitraum der Untersuchung zufolge in Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bayern ausgebildet. Nichtsdestotrotz stehen den jährlich durchschnittlich 2.600 Allgemeinmedizinern, die in den nächsten fünf Jahren in Ruhestand gehen werden, pro Jahr knapp 1.400 neu anerkannte Hausärzte gegenüber. „So ist perspektivisch schon der einfache Ersatzbedarf nicht zu decken“, erklärt Dr. med. Jörg Bätzing-Feigenbaum, der Leiter des Versorgungsatlas. Zudem sei bei diesen Zahlen der Mehrbedarf aufgrund von veränderten Arbeitszeitmodellen und des demographischen Wandelns noch nicht berücksichtigt.


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